NACHWORT: Landesförderung stärken – Studierende entlasten

Auf ein Wort

Liebe Politikerinnen und Politiker,

Studierende sind die Fachkräfte, Wissenschaftlerinnen und Gestalter von morgen.

Doch damit sie ihr Studium erfolgreich absolvieren können, sind nicht nur gut ausgestattete Hochschulen notwendig, sondern auch starke und finanziell stabile Studierendenwerke. Wir sorgen dafür, dass Studierende bezahlbaren Wohnraum, gesunde Mahlzeiten, Beratung in Krisenzeiten und eine gute Studienfinanzierung über das BAföG erhalten.

Diese wichtigen Leistungen können wir jedoch nur dann in einer guten Qualität und zu sozialverträglichen Preisen anbieten, wenn die öffentliche Finanzierung mit der Kostenentwicklung Schritt hält.

Leider decken die in den letzten Jahren vorgenommenen Anpassungen der Finanzhilfe des Landes Niedersachsen nicht einmal die Sach- und Energiekostensteigerungen – geschweige denn die Tarifsteigerungen ab.

Kostensteigerungen müssen demzufolge unmittelbar an die Studierenden weitergeben werden. Diese finanzielle Schieflage führt dazu, dass die Studierenden immer größere Lasten tragen müssen.

Während die Landesförderung pro Studierendem in den letzten Jahren kaum angestiegen ist, sind die Beiträge, die Studierende an das Studierendenwerk entrichten müssen, deutlich gestiegen.

Konkret:

Seit 2010 haben sich die Studierendenwerksbeiträge nahezu verdoppelt. Gleichzeitig ist die Finanzhilfe des Landes nur marginal erhöht worden.

Diese Entwicklung bedeutet, dass Studierende zunehmend selbst für Leistungen aufkommen müssen, die eigentlich durch eine ausreichende Grundfinanzierung des Landes gesichert werden sollten. Besonders für Studierende aus einkommensschwachen Haushalten ist das eine enorme Belastung.

Warum es sich lohnt, sich für Studierende einzusetzen:

Sozialer Ausgleich:
Die Studierendenwerksbeiträge belasten alle Studierenden gleichermaßen, unabhängig von ihrer finanziellen Situation. Viele Studierende haben ohnehin mit steigenden Lebenshaltungskosten, wie höheren Mieten, Energie- und Lebensmittelkosten, zu kämpfen. Eine bessere Landesförderung entlastet unmittelbar die Studierenden und sorgt für mehr Chancengleichheit.

Stabile Angebote trotz steigender Kosten:
Steigende Energiepreise, höhere Anforderungen an Nachhaltigkeit und Inflation setzen auch uns als Studierendenwerke massiv unter Druck. Ohne eine Anpassung der Landesfinanzhilfe können wir nur schwer gewährleisten, dass unsere Leistungen – von bezahlbaren Verpflegungsangeboten bis hin zu sozialem Wohnraum – weiterhin in vollem Umfang angeboten werden können.

Langfristige Sicherung unserer Infrastruktur:
Viele unserer Wohnanlagen und Einrichtungen benötigen dringend Sanierungen oder Modernisierungen, um den steigenden Anforderungen an Energieeffizienz und Lebensqualität gerecht zu werden. Ohne ausreichende Mittel bleibt der notwendige Ausbau auf der Strecke, und der Mangel an bezahlbarem Wohnraum für Studierende wird sich weiter verschärfen.

Eine klare Botschaft:

Investieren Sie in unsere Studierenden!
Die Finanzhilfe für die Studierendenwerke ist eine Investition in die Zukunft Niedersachsens. Jeder Euro, den das Land in die Studierendenwerke investiert, sorgt dafür, dass Studierende erfolgreich und sozial abgesichert ihr Studium meistern können. Gleichzeitig entlastet eine auskömmliche Finanzierung die Studierenden direkt, da wir auf Beitragsanpassungen verzichten könnten.

Wir bitten Sie daher eindringlich:
Setzen Sie sich für eine deutliche Erhöhung der Finanzhilfe ein, die die realen Kostensteigerungen berücksichtigt. Für eine sozialverträgliche Umsetzung unseres Versorgungsauftrags benötigen wir eine Anpassung der Finanzhilfe für das Haushaltsjahr 2026 auf 23 Millionen Euro.

Nur so können wir gemeinsam sicherstellen, dass die Studierendenwerke weiterhin starke Partner für die Studierenden bleiben – und damit einen wichtigen Beitrag zur Zukunft unseres Landes leisten.

Herzliche Grüße

Stefan Kobilke
Geschäftsführer

Entwicklung der Studierendenwerksbeiträge und Finanzhilfe

Liniendiagramm: Zeigt die Entwicklung der Spanne zwischen dem Studierendenwerksbeitrag pro Studierendem im Jahr und der Finanzhilfe pro Studierendem im Jahr. Die Differenz wurde im Schnitt von 2019 bis 2024 deutlich größer. 2024 lag die Finanzhilfe bei 37% und der Studierendenwerksbeitrag bei 63%.